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In May 2015, The Neurology Department of the Freiburg University Clinic, will start a clinical trial aimed at improving the diagnosis and management of balance disorders (Article in german)

22 January 2015

Die neurologische Abteilung der Uniklinik Freiburg startet im Mai 2015 eine klinische Studie zur Verbesserung von Diagnosefindung und Behandlung bei Gleichgewichtsstörungen. 

Wir schließen Schwindel-Patienten in die Studie im Rahmen eines europaweiten Projekts (EMBalance) ein, die bereits von Hals-Nasen-Ohren (HNO) -Ärzten oder Neurologen untersucht wurden und bei denen die Diagnose noch nicht eindeutig gestellt werden konnte.

Die Patienten werden von zwei Neurologen/ HNO-Ärzten beurteilt und erhalten eine Diagnose. Einer der beteiligten Ärzte verwendet das neue computergestützte EMBalance System zur Diagnosefindung, der andere arbeitet nicht mit dem System. Wenn beide Neurologen nicht zu den gleichen Schlussfolgerungen gelangen, wird ein spezialisierter Neuro-Otologe die Diagnose und die weitere Behandlung des Patienten übernehmen. Das Hauptziel des Projekts ist es, niedergelassene Ärzte mit der Möglichkeit eines neuen Online-Informationssystems auszustatten, um die Diagnose und Behandlung von Gleichgewichtsstörungen zu verbessern. Das Projekt wird mit 3.5 Mio. Euro durch die Europäische Union gefördert. Balance ist entscheidend für die Mobilität, sagt Dr. Christoph Maurer, Neurologe an der Freiburger Uniklinik und Studienleiter des EMBalance-Projekts in Freiburg. Wenn sich die Balance verschlechtert, schränkt dies die Unabhängigkeit ein und kann oft zu Stürzen und Verletzungen führen, vor allem bei älteren Menschen. Zusätzlich zu den Verletzungsrisiken ergeben sich immense sozioökonomische Kosten, die mit Gleichgewichtsstörungen verbunden sind. Die Mehrheit der Menschen mit chronischen Gleichgewichtsstörungen erleben in der Folge psychische Beeinträchtigungen. Ältere Mitmenschen werden durch Gleichgewichtsstörungen sozial isoliert. Ein Viertel der jüngeren, von Gleichgewichtsstörungen betroffenen Erwachsenen sind arbeitsunfähig, während sie auf die richtige Diagnose und Behandlung warten. Mit dem EMBalance-System wollen wir ein computergestütztes Informationssystem entwickeln, das die klinische Entscheidungsfindung unterstützt. Dies soll eine präzise und frühe Diagnose von Gleichgewichtsstörungen ermöglichen und sicherzustellen, dass die Patienten eine rasche und effiziente Behandlung erhalten.

Gleichgewichtsstörungen betreffen mehr als ein Drittel der europäischen Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens und Stürze sind die häufigste Ursache für Unfalltod in der Altersgruppe 75 Jahre und älter. Allerdings ist die Diagnosefindung selten einfach und kann oft Monate oder sogar Jahre dauern. Das menschliche Gleichgewichtssystem ist unglaublich komplex, und beruht auf der spezialisierten Hirnfunktion, Informationen von Augen, Gelenken, Muskeln und des Gleichgewichtsorgans zu integrieren. Da es nur wenige für Gleichgewichtsstörungen spezialisierte Ärzte gibt, ist die Erstellung einer korrekten Diagnose für die Patienten oft ein sehr langwieriger Prozess. Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit des EMBalance-Systems für die Diagnosefindung und zur Erstellung eines Behandlungsplans durch einen Nicht-Experten zu bewerten. Das dreijährige Projekt wird von der City University in London koordiniert und beteiligt Forscher aus zehn verschiedenen Institutionen in sieben europäischen Ländern. Ziel am Projekt-Ende ist es, das EMBalance-System über das Internet verfügbar zu machen und Nicht-Experten mit einem leistungsfähigen Diagnosewerkzeug auszustatten. Es wird als eine leistungsfähige Web-basierte Plattform für die Primär- und Sekundärversorgung durch Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Ausbildungsstufen und über geografische Grenzen hinweg konzipiert.

Klinische Studien zu neuartigen Therapien ist ein Hauptziel der Universitätsklinik in Freiburg, die die Studie in der neurologischen Klinik unterstützt.

Die EMBalance Projekt wird von vier klinisch-akademischen Institution in Europa unterstützt:

UCL (University College London) ist der Projektkoordinator.

Universitätsklinikum Freiburg analysiert bestehende Motion-Capture-Daten von Patienten, die unter Stand- und Gangstörungen leiden mittels modellbasierter Auswertung. Es verwendet u.a. einen humanoiden Roboter (PostuRob, Prof. Mergner) zu Modellsimulationen des menschlichen normalen und erkrankten Gleichgewichtssystems und beteiligt sich an den klinischen Validierungsstudien.

Die Universität Athen führt Studien zur Diagnose und Behandlungsplanung durch und beteiligt sich an klinischen Proof of Concept-Studien.

Die Universität Antwerpen mit dem Forschungszentrum für Gleichgewicht und Aerospace ergänzt das Projekt mit vorhandenen Daten aus der Luft- und Raumfahrt. Sie beteiligt sich an Machbarkeitsstudien und an der Überprüfung der EMBalance-Systems in Schwerelosigkeit.

Das EMBalance-Projekt wird durch sechs technische Partner in ganz Europa unterstützt:

  • Institut für Kommunikation und Computersysteme (ICCS) in Griechenland.
  • Technische Universiteit Delft, Niederlande.
  • City University London, UK. Universiteit Twente, Niederlande.
  • Engineering Ingegneria Informatica SpA, Italien.
  • BioIRC Ltd, Bioengineering R & D Center, Kragujevac (Serbien).

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Funded by the European Union.